Nun haben wir mit Peru das 5. Land unserer Reise hinter uns gelassen. Der Grenzübergang ist rein, aufgrund der Gebäudeanordnung etwas seltsam: Zuerst zum peruanischen Zoll, um das Auto ausreisen zu lassen, dann zur Migration 300 m weiter, um dann wieder zurück zum ersten Gebäube zu laufen, um das Auto nach Ecuador einreisen zu lassen. Aber wo ist bloss der Zöllner? Vor einem verspiegelten Fenster mit einem kleinen Schlitz für Dokumente – auf den Millimeter genau für ein DIN A 4 Blatt, rufen wir:“ Spieglein, Spieglein an der Wand?!“ Oder so ähnlich… Und plötzlich kommt ein Blatt Papier und ein Stift heraus. Mit einem Ohr in dem Dokumenten-Schlitz, versuchen wir den Anweisungen zu folgen. Dann sollen wir das Auto vorfahren. Ok, der Parkplatz ist aber weiter vorne und wir müssen nun gegen die Einbahnstrasse zurückfahren. Mal sehen was der Polizist an der anderen Ecke dazu sagt… Und da kommt die ominöse Gestalt hinter dem Spiegelfenster hervor und macht ein Foto von unserem Auto, mit dem iPhone!!! So fertig, herzlich willkommen in Ecuador.
Unsere erste Polizeikontrolle folgt nach 10 km. Wir werden gefragt wo wir herkommen, was wir in Ecuador anschauen wollen und ob uns Ecador gefällt? Die ersten 10 km? Grossartig! Zum Abschied wird uns die Hand gegeben und uns einen schönen Aufenthalt gewünscht. Sie wollten kein einziges unserer Dokumente sehen. Die Peruaner, haben wenigsten alibimässig den Fahrzeugschein angeschaut und dann erst mit uns über die Reise geplaudert! Wir hatten übrigens ca. 20 Polizeikontrollen in Peru und alle sind sehr korrekt abgelaufen.
Es geht vorbei an Cacao- und Bananenplatagen. Nein Malke, wir haben immer noch keine Banane dirket vom Baum gegessen! Die Stauden sind nämlich sauber in Plastiktüten verpackt. In der Hosteria Kaluz in der Nähe der Stadt Naranjal, geniessen wir mal wieder den Regenwald. Hier sitzt der Tucan direkt nebenan im Baum und die Kolibris bedienen sich an den Blumen. Und das ganz ohne vollgelaufenen Gummistiefel. Abgerundet wird das ganze noch durch die schönen Therme um die Ecke. Nach einer Besichtigung durch Obst- und Kaffeeplantagen fahren wir weiter in den Nationalpark Cajas. Der Nebelwald macht seinem Namen alle Ehre. Zeitweise können wir kaum die Hand vor Augen sehen. Unsere Wanderung fällt dem entsprechend kurz aus.
Leider bleibt auch in Quenca das Wetter schlecht. Gemeinsam mit dem oft zitierten Weindi von weindis-worldtour.at, machen wir das Beste draus und besuchen ein kleines Museum für den berühmten Panama-Hut. Der kommt nämlich nicht aus Panama, sondern aus Ecuador! Etwas verwirrend, oder? Die Stadt selbst ist sehr hübsch, aber bei strömendem Regen keine Fotos wert…
Beim Vulkan Chimborazo haben wir dann aber mit dem Wetter Glück. Die Sonne scheint. Wir laufen zu einer Lagune, welche sich als halb ausgetrockneter Tümpel entpuppt. Der kurze Weg von 4800 m auf 5000 m ist anstrengend und bei Julia machen sich erste Anzeichen der Höhenkrankheit bemerkbar. Kopfschnerzen, Übelkeit, leichter Schwindel. Da bleibt uns nur eine Möglichkeit, so schnell wie möglich die Höhe verlassen. Auf dem Campingplatz Pequeño Paraíso in Rio Verde (1900 m), dauert es noch einen Tag bis Julia sich wieder erholt hat. Leider ist damit auch die Wanderung beim Vulkan Cotopaxi, unserem nächsten Reiseziel, erst einmal nicht möglich. Wir bleiben 3 Tage im Nationalpark und geniessen die Aussicht auf den Vulkan, trauen uns aber nicht noch höher zu laufen. Julia hat wieder leichte Kopfschmerzen und so fahren wir runter nach Quito, auf 2800 m. Von hier aus werden wir in 6 Tagen nach Galapagos fliegen. Wir freuen uns!
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