Coyhaique – N.P. Qeulat – Puyuhuapi – Puerto Cisnes, Chile

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Wir benehmen uns in Coyhaique wie andere vor Feiertagen. Es werden Unmengen an Lebensmitteln gekauft und Julia geht zum Friseur. Für 8 CHF! Nach einem unglaublich leckeren und riesigen Burger machen wir uns auf die Suche nach den Jahrespässen für die Nationalparks. Beim Parkeingang dann die gute Nachricht: „Ja haben wir!“ Perfekt, dann wollen wir vier. Zu früh gefreut, es gibt nur 3! Wir bleiben dem Motte treu: „Wenn es etwas gibt, kaufen!“

 

 

Unsere nächstes Ziel, der Nationalpark Qeulat. Auch dort bekommen wir keinen vierten Pass… Wir schlafen im Nationalpark und machen eine Tagestour zum Aussichtspunkt des Gletscher Ventisquero Colgante. Jetzt denkt ihr, schon wieder ein Gletscher!? So war auch unser Gedanke, aber der Weg hat sich wirklich gelohnt. Zwischen Regenwald hindurch schauen wir auf das Eis unter welchem Wasserfälle ins Tal stürzen.

 

 

In den nächsten Tagen regnet es fast ununterbrochen, so dass wir uns meist im warmen Aufenthaltsraum des Campingplatz La Sirena in Puyuhuapi aufhalten und Brändi Dog oder Karten spielen. Das kleine Dorf wurde ehemals von Sudetendeutschen gegründet. Die Teppich-Manufatur besteht auch heute noch. Faszinierend wie schnell die Frauen jeden einzelnen Wollfaden knoten.

 

 

Zum Wochenende haben wir uns wieder mit Florian in Puerto Cisnes verabredet. Dort findet jedes Jahr ein ganz besonderes Fest statt. Eine „Minga“. Ein Holzhaus wir von einer Seite des Fjords zur Anderen transportiert. Früher wurden nämlich die Häuser dort gebaut wo es das Holz gab und dann über die Fjorde an ihren Bestimmungsort gebracht. Heutzutage wird einmal im Jahr ein Haus für eine bedürftige Familie gebaut und dann nach alter Tradition von den Dorfbewohnern und Besuchern ins Wasser und von Booten zum anderen Ufer gezogen. Begleitet wird dies von jeder Menge Alkohol, Musik und Tanz.

Wir stehen anfangs noch allein auf dem kostenlosen Campingplatz. Aber über das Wochenende gesellen sich noch hunderte Zelte dazu. Jeder Quadratzentimeter wird ausgenutzt und so bekommen Christoph und Frizzi gerade noch ihre Hecktür auf. Florian trifft ein und es gibt ein etwas ungewöhnliches Menü: Salat als Vorspeise, Lasagne aus unserer Omnia-Form als Hauptgang und Lende als Dessert. Vor unserer Reise hatten wir gedacht wir ernähren uns nur von Reis und Pasta…

 

 

Nachdem das Haus ins Wasser gezogen war und es erst am nächsten Tag bei Flut weitergeht Starten die Jungs noch ein Fussballspiel Chile gegen Europa am Strand. Leider gewinnen die Chilenen mit 7:6. War ja auch ein Heimspiel…

 

Weiter geht es am nächsten Tag. Wir begleiten das Haus mit einem Fischerboot. Am Ufer des Dorfes angekommen wird es nun wieder durch Muskelkraft durchs Dorf gezogen. Immer wieder gibt es Pausen mit Musik und Tanz. Kostenlos wird Wein in „La Bota“ verteilt und zum Schluss gibt es frittierten Fisch für Alle.

Wir dachten eigentlich, das wir zwischen all den Touristen nicht auffallen. Aber erst gibt Florian tapfer ein Interview fürs örtliche Fernsehen und dann werden wir von 2 Mormonen angesprochen.

 

 

Um keine Religionsgruppe zu benachteiligen, führen wir eine angeregte Diskussion über „Vielweiberei“!

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