froh alles repariert zu haben, fahren wir los. Nach ca. 250 km plötzlich ein lautes metallisches geräusch und das Auto bleibt stehen. Was zu Teufel war das?! Schnell finden wir heraus, dass ein Reifen blockiert hat. Haben die in der Werkstatt doch die Radlager zu fest angezogen? Es hilft nichts wir brauchen einen Mechaniker. Zum Glück sind wir gerade in den Ort Aycahualas  gefahren. Julia macht sich mit dem Taxi auf und kommt tatsächlich mit einem Mechaniker zurück. Und dann sehen wir das ganze ausmass der Zerstörung! Ein schraubenkopf ist abgebrochen hat sich verkeilt und damit die Bremsscheibe gesprengt. Verzweiflung macht sich breit, aber …. behauptet man könne das Schweissen. Er braucht nur eine Stunde. Das hört sich gut an. Wir warten und es werden 3 Stunden. In der Zwischenzeit kommen die Schulkinder an uns vorbei, rufen „Gringos, Gringos!“ Wir fühlen uns nicht ganz so wohl. Aber plötzlich steht ein Mann mit einem Teller essen vor uns, er habe uns von gegenüber gesehen, wir haben doch sicher Hunger! Und eine andere Frau lässt uns ihre Toilette benutzten und gibt  uns noch 2 Avocados aus ihrem Garten mit. Ein Ömchen in traditioneller Tracht fragt, ob wir sie mit nach Europa nehmen, sie würde dies so gern mal sehen.
Wir bleiben eine Nacht im Hotel und am nächsten Morgen tauscht ….noch die Schrauben der anderen Bremsscheiben, die Hälfte davon ist nämlich auch gebrochen. Während dessen fragt seine Tochter verständnislos, warum Julia so kurze Haare hat, warum wir eine andere Sprache sprechen, wieso wir schon so alt sind und noch keine Kinder haben und so weiter. Julia freundet sich mit der kleinen an und malt mit ihr und macht Hausaufgaben. Als wir die Werkstatt verlassen, müssen wir ihr versprechen wieder zu kommen.

Wir fahren nach Ayacucho, doch es ist schon dunkel als wir in dieser riesen Stadt mit engen und steilen Strassen ankommen. Die beiden Stellplätze aus iOverlander existieren nicht mehr und so wollen wir aus der Stadt raus um an einer Tankstelle zu übernachten. Die ganze Stadt ist uns nicht geheuer!

Wir schlafen grauenvoll schlecht und fahren um 6 Uhr los. Denn wir wollen nach Lima. Es ist uns unheimlich mit einer geschweissten Bremsscheibe zu fahren. Bei jedem Geräusch, jedem Geruch nach Gummi, halten wir an rennen voll Panik ums Auto. Zu all dem scheint unsere Zylinderkopfdichtung kaputt zu sein und so kontrollieren wir auch ständig den Ölstand.

Endlich in Paracas an unserem bekannten Kitesurfstrand angekommen ist die Stimmung bei Julia auf dem Nullpunkt. Da hilft nur noch viel Bier und den Kite fliegen zu lassen, welcher uns Hendrik geschenkt hat.

Wir schaffen es am nächsten Morgen ohne Komplikationen in die Landrover-Werkstatt in Lima. Sie haben Bremscheiben und Zylinderkopfdichtung da und am Montag können sie alles machen. Also auf zum Hitchhikers & Backpackers wo wir mal wieder auf andere Overlander treffen. Die lustigen Belgier Geraldine und Christoph heben schnell die Stimmung und auch Hanna und Dan aus Kanada lenken uns

von den Strapazen der letzten Woche ab.

Am Montag ist dann alles repariert, der Preis wurde natürlich vorher verhandelt… Noch kurz zu bemerken ist, dass die Werksstatt in Cusco auch minderwertiges Fett für die Radlager verwendet hat! Wir haben noch eine Rückmelden über Raymonde und Thomi an den Werkstattleiter gemacht und er hat uns die Schuld gegeben, wir hätten ihn so bei der Arbeit gedrängt! Frechheit!

Zusammenfassung: 4 Werkstätten in 1 Woche, neue Radlager, Bremsbeläge, Bremsscheiben und Zylinderkopfdichtung

Ihr versteht, dass wir in dieser Zeit einfach nicht in der Stimmung waren viele Fotos zu machen…

Um etwas Zeit aufzuholen und weil wir jetzt endlich in die Wärme wollen, fahren wir entlang der Küste in den Norden Perus. Dabei besuchen wir den Parque Lachay, wo wir auf Gerret und Els aus Holland treffen, die Ruinen von Chan Chan und landen endlich am Strand von Zorritos. Wir bleiben 4 Tage in der Hängematte und bewegen uns nur um zu Kiten, womit wir auch gleich Oso den peruanischen Nackthund des Campingplatzbesitzers bespassen. Ach, ist das Leben schön!