Gaiman – Esquel – Parque Los Alerces – El Bolson, Argentinien

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12.11. – 20.11.2014

 

Gaiman ist ein von walisischen Einwanderern gegründetes Dorf. Heute kann man dort noch eine gute englische „tea time“ geniessen. Das machen wir auch. In der Casa Gales de Te, wo auch schon Lady Di mal Tee getrunken hat halten wir an. Wir bekommen Scones, Marmelade, Kuchen und Tee ohne Ende. Besonders gefällt uns der gehäkelte rosa Teekannenüberzug. Der Garten ist natürlich ganz korrekt englisch gepflegt. Nur die überdimensionale Teekanne fällt etwas aus dem Rahmen.

Nach 2 Stunden Schlemmen machen wir uns auf dem Weg nach Dique Florentino Ameghino. Dort wollen wir unterhalb der Staumauer übernachten. Die Fahrt dorthin ist abenteurlich. Die Strassenschilder warnen nicht vor Kurven sondern „Ecken“. Es geht durch kleine Tunnel durch den Fels und über die imposante Staumauer. Der Campingplatz wird noch nicht bewirtschaftet, ist aber offen. Es steht nur noch ein anderes Auto da. Und die Besitzer winken uns wild zu! Da sind ja schon wieder Michi und Marcel! Gemeinsam essen wir die Reste von unserer tea time und wir beschliessen auch morgen gemeinsam weiterzufahren.

Es geht durch eine unwirkliche Landschaft wie wir sie uns in Nordamrika vorstellen, mit roten Sandsteinfelsen und Schluchten. Das erste Mal machen wir mit dem patagonischen Wind Bekanntschaft. Leider finden wir auf der Strecke kein windgeschütztes Plätzchen und fahren weiter als geplant bis nach Esquel. Und da sind sie! Gerührt vom Anblick der Anden machen wir auf der einsamen Strasse halt und geniessen die Aussicht. Ach, wenn da der Wind nicht wäre…

In Esquel einem kleinen Skiort bleiben wir 2 Nächte und geniessen den Luxus von warmen Duschen und beheiztem Aufenthaltsraum mit Küche. Der perfekte Ort, um mal wieder an der Homepage zu arbeiten. Das Layout ist irgendwie aus den Fugen geraten! Wir halten uns an die klassische Arbeitsaufteilung: Andreas und Marcel sitzen vor den Laptops, Michi und Julia machen Rösti und Pilzrahmsosse. Schön, mal eine richtige Küche benutzen zu können!

Wir fahren in den Nationalpark Los Alerces. Dort gibt es bis zu 2500 Jahre alte Zypressen. Ausserdems soll es viele kostenlose Campingplätze geben. Es stehen jedoch überall Warnschilder wegen des Hantavirus. Daher darf man sich auf den kostenlosen Campingplätzen auch nur von 9-20 Uhr aufhalten?! Ist der Hantavirus nachtaktiv? Natürlich ist das Campen auf den bezahlten Plätzen möglich. Dieser ist nicht ganz günstig, aber dafür sehr schön gelegen und die Duschen sind perfekt. Warmes Wasser und das nicht nur tropfenweise. Wir gehen wandern, grillen, versuchen ein argentinisches Käsefondue und spielen abends Dog. Als eine Kugel unter die Terrasse rollt kriecht Marcel heroisch – ihr wisst ja Hantavirus – darunter und rettet diese. Bis jetzt haben wir noch keine Veränderung an ihm bemerkt. Leider haben wir mal wieder ein Wasserproblem! Das Gehäuse der Wasserpumpe ist gerissen und pumpt fröhlich mitten in der Nacht das Wasser gegen die Tür! Schön, also mal wieder alles ausräumen und trocknen. Sind wir ja mittlerweile gewohnt.

 

Wir laufen einen kleinen Rundwanderweg entlang des Rio Arrayanes und kommen an den Lago Menéndez mit dem sich darin spiegelnden Gletscher. Wunderschön! Ein Schild warnt hier vor Pumas. Plötzlich hören wir ein Rascheln im Busch und da stehen sie vor uns die Babypumas…

 

Weiter geht’s nach El Bolson. Dieses Örtchen ist eine kleine Hippie-Kommune. Auf dem Markt wird selbstgemachte Marmelade, Kuchen und Handwerk verkauft. Von Frizzi und Christoph hatten wir eine SMS erhalten, dass sie sich auch auf den Weg nach El Bolson machen und plötzlich stehen sie schon vor uns. Alle zusammen grillen wir mal wieder und machen einen kleinen Ausflug zu einem Felsen, der wie ein Gesicht aussieht. „Bewacht“ wird dieser von einem Volunteer aus Ecuador.

Auch wandern wir zum Bosque Tallado. Dies ist ein Wald aus geschnitzen Kunstwerken. Als wir uns beim Ranger angemeldet haben, schlüpft ein roter Kater aus der Tür und rennt voraus auf den Pfad. Als Tourguide führt uns der Kater durch die Schnitzereien. Und als wir falsch abbiegen macht er mit lautem Mauzen auf den richtigen Weg aufmerksam! Sehr günstige Arbeitskraft…

 

Wir müssen uns von Michi und Marcel verabschieden, denn sie fahren weiter nach Santiago de Chile und fliegen nach Australien. Schade, wir hatten eine super Zeit mit den Beiden.

Mit Frizzi und Christoph geht es zurück durch den Park Los Alerces, wo wir auf dem einzigen nun offenen Campingplatz von Moskitos attackiert werden. Am Tag hat Andreas das erste Mal sein Glück beim Angeln versucht, nachdem er endlich eine Angellizens gekauft hat. Es gab Brot zum Abendessen…

 

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