Wir wollen die gesamte Carretera Austral fahren, auch wenn es bedeutet ca. 120 km die selbe Strecke hin- und zurück zu fahren. Die Schotterpiste wird von riesigen Farnen und Rhabarber-ähnlichen Pflanzen gesäumt. Gerade der Nieselregen verleiht dem Wald etwas mystisches.
Villa O’Higgins selbst ist ein unspektakulärer, jedoch sehr sauberer Ort. Mülltrennung wird hier gross geschrieben. Florian trifft am selben Tag auf dem Campingplatz El Mosco ein. Anfangs hatten wir geplant gemeinsam über einen auf Höhe Villa O’Higgins liegenden Pass zu fahren, um eben genau diese 120 km nicht zweimal fahren zu müssen. Florian hatte viele Infos eingeholt, denn zu der Passüberfahrt gehört auch eine Flussdurchquerung. Laut der Gendarmerie National in Argentinien habe der Fluss aktuell eine Tiefe von 50 cm und in den letzten Tagen seien dort Autos durchgefahren. Florian wollte es versuchen. Wir hatten uns gegen diesen Pass entschieden. Um so gespannter sind wir auf seinen Bericht. Er musste letztendlich auch über den Paso Roballos, da der Fluss statt der vermeintlichen 50 cm 2 m tief war und selbst die Zöllner diesen seit 2 Wochen nicht mehr mit ihrem Unimog passieren konnten.
Wir fahren noch die letzten 7 km zum Ende der Carretera Austral. Nach 15 min laufen gelangen wir an den Wasserfall, welchen wir von der Strasse aus gesehen haben. Einfach schön! Ab jetzt wird unser Weg stetig Richtung Norden führen.
In Tortel einem hübschen Örtchen, welches komplett auf Stelzen gebaut ist und es anstatt Fusswegen Holzstege gibt, essen wir gemeinsam mit Florian, Ute, Nolwenn und Manuel. Die Letzteren hatte Florian schon beim Wandern getroffen und bereits per Anhalter mitgenommen.
Zurück in Cochrane versuchen wir die Jahrespässe für die chilenischen Nationalparks zu bekommen. Vor vier Tagen hatte uns der Ranger versprochen sich darum zu kümmern. Leider hat er dies vergessen…Er telefoniert mit anderen Büros der umliegenden Nationalparks und sagt uns, dass wir in Coyhaique, der nächst grösseren Stadt auf jeden Fall welche bekommen. Mit Florian stehen wir eine Nacht ausserhalb von Cochrane am Fluss und grillen mal wieder köstliche Lende.
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